Patient Care

Strukturiert befunden, sicher entscheiden

Arzt und Ärztin mit Tablet in der Hand am Krankenbett von Patient


Starke Partnerschaft für verbesserte klinische Versorgungsprozesse

Zeitmangel, fehlende Routine oder uneinheitliche Standards im Befundungsprozess: Gerade junge Mediziner*innen stehen im Klinikalltag oft vor vielfältigen Herausforderungen. Digitale Tools kombiniert mit relevanten, qualitätsgesicherten Fachinformationen unterstützen bei der strukturierten Befundung, sichern Therapieentscheidungen ab und tragen so zu einer verbesserten Patient*innenversorgung direkt am Point of Care bei.

Insbesondere in der Inneren Medizin, aber auch in anderen medizinischen Fachbereichen wie der klinischen Psychiatrie und Gynäkologie sind qualitativ hochwertige und auswertbare Befunde ein wichtiger Bestandteil der klinischen Behandlungsplanung. Die Erstellung von Befundberichten nimmt einen immer größeren Anteil der ärztlichen Arbeitszeit ein. Insbesondere junge Mediziner*innen stehen dabei im durchgetakteten Alltag oft vor der Herausforderung, das Untersuchungsbild und eventuell vorhandene Pathologien schnell richtig einzuordnen, eine sichere Therapieentscheidung zu treffen und den Befund strukturiert und nach einheitlichen Standards zu erstellen.

Intelligente, computerbasierte Lösungen wie die Software ADVANCED REPORTING der Firma NEXUS / E&L bieten hier Unterstützung an (lesen Sie mehr zur digitalen Lösung im Info-Kasten). „Unser Ziel ist es, Befundungsprozesse effizienter zu gestalten und Mediziner*innen spürbar zu entlasten, so dass sie die Möglichkeit haben, die Menschen wieder mehr ins Zentrum ihrer Aufmerksamkeit zu stellen“, betont Dr. Uwe Hannemann, General Manager NEXUS / E&L. 

Dr. Uwe Hannemann, General Manager, NEXUS / E&L

"Ziel ist es, Befundungsprozesse effizienter zu gestalten und Mediziner*innen spürbar im Alltag zu entlasten."

Dr. Uwe Hannemann, General Manager, NEXUS / E&L

Entscheidungsunterstützung direkt im Prozess

Schon jetzt bietet NEXUS / ADVANCED REPORTING Lösungen zur automatisierten Entscheidungsunterstützung an: Mediziner*innen werden strukturiert durch die Befundung einer endoskopischen Untersuchung – wie etwa der Koloskopie – geführt. So wird sichergestellt, dass unabhängig vom Erfahrungslevel der Ärztin oder des Arztes alle notwendigen Informationen erfasst werden. Dabei er-probte NEXUS / E&L auch die Zuspielung direkt in der Anwendung hinterlegter klinischer Informationen, die per Klick auf ein Icon aufrufbar sind.

„Im Gespräch mit Anwenderinnen und Anwendern haben wir gemerkt, dass ein hoher Bedarf an übersichtlichen, auf den Punkt gebrachten Fachinformationen zur Entscheidungsunterstützung besteht“, so Hannemann. Als IT-Spezialist fehlten E&L allerdings die Kapazitäten, um diese Funktionalität weiter auszubauen.

„Mit Thieme als Anbieter gesicherter medizinischer Fachinformationen und langjähriger Expertise in der Aufbereitung strukturierter Inhalte haben wir dafür genau den richtigen Content-Partner gefunden“, ist Hannemann überzeugt.

Standardisierte Befundung: Beispiel Koloskopie

Als Diagnostikerweiterung ist NEXUS / ADVANCED REPORTING ohne weiteres in bestehende Krankenhausinformationssysteme (KIS) integrierbar. Ausgehend von allgemeinen Daten über die zu untersuchende Person und Informationen über Anamnese und Prämedikation, die aus dem KIS übergeben werden, leitet die direkt in den jeweiligen Workflow integrierte E&L Software anhand einer neuartigen, kontextgesteuerten Nutzeroberfläche strukturiert durch den gesamten Prozess der diagnostischen Informationsverarbeitung. Während der gerätebasierten Untersuchung kann die Ärztin oder der Arzt in Freitextfeldern Beobachtungen und Einschätzungen protokollieren und weitere Informationen mit wenigen Klicks in das Befundprotokoll integrieren.

Herzstück sind direkt im System hinterlegte strukturierte Terminologien. So kann die Software anhand der Eingaben der Nutzenden automatisiert vorgefertigte Textbausteine anbieten, die den für das Fachgebiet geltenden Formulierungsstandards entsprechen. Im deutschsprachigen Raum basieren diese Terminologien meist auf bestehenden Leitlinien und Terminologien der Fachgesellschaften – beispielsweise der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen (DGVS). E&L unterstützt den Berufsverband als aktiver Entwicklungspartner und liefert die DGVS-Terminologien in ihrer jeweils aktuellen Fassung nutzungsbereit in der eigenen Software hinterlegt mit aus.

Am Ende des Befundungsprozesses generiert NEXUS / ADVANCED REPORTING ein effizient erstelltes, nach fachlichen Standards strukturiertes Befundprotokoll, das Vergleichbarkeit ermöglicht und direkt wieder in das bestehende KIS übergeben wird. Insbesondere aufgrund der im Hintergrund gespeicherten, fachspezifischen Terminologien sind so Managementauswertungen, medizinische Analysen oder KI-gestützte Forschung noch leichter möglich. Zudem lassen sich Diagnose- und Leistungsableitungen automatisiert ableiten.

Starke Partnerschaft: Innovative Software-Lösung trifft qualitätsgesicherte Fachinformationen

„Mit den strukturierten, digitalen Inhalten aus unserer medizinischen Wissensdatenbank eRef können wir das Angebot von E&L ideal ergänzen“, ist auch Sarah Stalke überzeugt. Die approbierte Ärztin steuert als Product Manager eRef bei Thieme die Zusammenarbeit mit E&L. Im Rahmen der Kooperation liefert Thieme als Content-Partner gesicherte und hochwertig aufbereitete Fachinhalte für verschiedene Fachbereiche und Untersuchungsmethoden an E&L. 

Über eine Schnittstelle werden passgnau und kontextsensitiv exakt die Informationen (sogenannte Wikis) direkt im Befundungssystem eingespielt, die Untersuchende aufgrund ihrer Eingaben im Befundungsprotokoll benötigen. Ein gemeinsam definiertes Austauschformat ermöglicht die reibungslose digitale Integration und Anzeige der qualitätsgesicherten Inhalte: Das können klassische Visualisierungen, Grafiken oder Medika-tionstabellen sein, aber auch Übersichtsinhalte oder Artikel aus einer in der eRef verfügbaren Fachzeitschrift zu aktuellen Forschungsergebnissen zum jeweiligen Thema.

„Wir tauschen uns mit den Expert*innen bei E&L kontinuierlich aus und legen gemeinsam fest, welche Daten wo ausgespielt werden sollen. Das bedeutet konkret: Wir entscheiden in Zusammenarbeit mit unseren Redaktionsteams und Expert*innen aus der Praxis, in welcher Detailtiefe Informationen an welchen Stellen im Befundungsprozess benötigt werden. Denn nur so können wir die Nutzenden mit den entscheidenden Informationen im Klinikalltag und in der Arbeit mit den Patient*innen bestmöglich unterstützen“, so Stalke.

„Die zugespielten Inhalte aus Thiemes eRef sind spezifisch für den Klinikalltag aufbereitet und durch das ansprechende Design leicht erfassbar“, freut sich Uwe Hannemann. Darüber hinaus betont er einen weiteren Vorteil der digital zugespielten Inhalte: „Werden Daten aktualisiert oder gibt es neue wissenschaftliche Erkenntnisse in einem Fachgebiet, werden diese von den Thieme Redaktionsteams zusammen mit Expert*innen aus der Praxis geprüft und können über die Schnittstelle schnell zur Verfügung gestellt werden. Diese Aktualität könnten wir allein nicht leisten“.

Sarah Stalke

"Wir entscheiden in Zusammenarbeit mit unseren Redaktionsteams und Expert*innen aus der Praxis, in welcher Detailtiefe Informationen an welchen Stellen im Befundungsprozess benötigt werden." 

Sarah Stalke, Product manager eRef bei Thieme

Vertiefte Zusammenarbeit

Zunächst wird NEXUS / ADVANCED REPORTING mit Wiki-Zuspielungen für die innere Medizin und deren Teilgebiete verfügbar sein – beispielsweise für Untersuchung und Befundung in der Endoskopie, Gastroskopie, Bronchoskopie oder Kardiologie.

„Wir planen darüber hinaus, auch für weitere medizinische Fachgebiete passgenauen Content zur Verfügung zu stellen“, blickt Sarah Stalke in die Zukunft. Denn: Von der digitalen, strukturierten Unterstützung im Befundungs- und Diagnoseprozess in Verbindung mit der passgenauen Zuspielung des relevanten Contents können Untersuchende aller Fachgebiete profitieren.

Beispiel: Erkennen und Klassifizieren von Polypen

Polypen sind Ausstülpungen der Darmschleimhaut, die in verschiedenen Bereichen des Darms auftreten und zu Darmkrebs entarten können. Ein Ziel der endoskopischen Untersuchung ist es, diese frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Fallen der untersuchenden Ärztin oder dem untersuchenden Arzt diese Strukturen auf, muss sie oder er dies im Befundprotokoll vermerken. Gerade für junge Mediziner*innen ist das eine Herausforderung: Polypen können sehr unterschiedlich aussehen und in verschiedenen Ausprägungs- und Schweregraden auftreten.

E&L und Thieme bieten hier Unterstützung an: In NEXUS / ADVANCED REPORTING sind die unterschiedlichen Ausprägungen und auch die hier anzuwendende Paris-Klassifikation hinterlegt. Passgenau zugespielte Fachinformationen, wie beispielsweise eine grafische Darstellung verschiedener Ausprägungsformen von Polypen, helfen dabei, die gerätebasierte Beobachtung richtig einzuschätzen und im korrekten Klassifikationssystem einzuordnen. Die Detailtiefe der zugespielten Inhalte ist kontextsensitiv steuerbar und hängt davon ab, wie viel Unterstützung die untersuchende Person zu diesem Zeitpunkt benötigt. Nicht notwendige Informationen können übersprungen werden. Im letzten Schritt helfen definierte, im System hinterlegte Textbausteine dabei, die Befundung standardisiert im Formular einzutragen.

Jan Dehmelt, Thieme Communications