Patient Care

Digital gestützte Patienten-Aufnahme

DURCHGÄNGIG VERFÜGBARE PATIENTENDATEN

Arzt und Patient im Gespräch

Mit der Erfassung der Patienteninformationen, der Einwilligung in die Behandlung und dem Unterzeichnen weiterer klinikspezifischer Dokumente startet in der Regel der Prozess der klinischen Patientenversorgung. Werden sämtliche relevanten Daten und Dokumente in standardisierter Form digital gespeichert, ist die Basis für einen digital gestützten, effizienten Workflow gelegt. Grundlage hierfür sind moderne Technologien, wie sie Thieme Compliance und x-tention jetzt auf der Basis bereits bewährter Lösungen entwickelt haben.

Impulsgeber für die gemeinsame Entwicklung einer integrierten Software zur digitalen Patientenaufnahme war eine Klinik, die bereits mit Lösungen von Thieme Compliance und x-tention arbeitete. „Die Verantwortlichen betrachteten unsere jeweiligen Kernkompetenzen als perfekte Symbiose für ihr anstehendes Projekt: die Digitalisierung der Patientenaufnahme“, sagt Alexander Wahl, Director Partner Management & Business Development bei Thieme Compliance. 

Während sich x-tention auf die Gestaltung intelligenter Schnittstellen und den interoperablen, geschützten Austausch von Daten im Gesundheitssektor fokussiert, gehört Thieme Compliance zu den führenden Anbietern von Fachinformationen und Prozesslösungen für Anamnese, Patientenaufklärung und Einwilligungsmanagement. „Tatsächlich ergänzen wir uns hervorragend“, bestätigt Thomas Schneider, Leiter Produkt Management bei x-tention. „Zudem deckt derzeit kein Hersteller diese Aspekte in der nötigen Breite und Tiefe gleichzeitig ab. Folglich haben wir uns entschlossen, eine gemeinsame Lösung zu entwickeln, die weit mehr als die Summe ihrer Teile darstellt.“

Alexander Wahl, Director Partner Management & Business Development bei Thieme Compliance

"Partnerschaften sind und bleiben für uns ein strategischer Eckpfeiler, vor allem, wenn unterschiedliche Kompetenzen aufeinandertreffen, die sich ergänzen, und dadurch einentscheidendes Problem in der Gesundheitsversorgung gelöst wird." – Alexander Wahl, Director Partner Management &Business Development bei Thieme Compliance

Dr. Ralf Brandner, Geschäftsführer x-tension

"Im engen Austausch mit den Klinikverantwortlichen haben wir jede aufkommende Frage und jeden Hinweis als wertvollen Baustein auf dem Weg zu einer praxistauglichen, stabilen Lösung betrachtet." – Dr. Ralf Brandner, Geschäftsführer bei x-tention

Thomas Schneider, Leiter Produkt Management bei x-tention

"Auch ältere, wenig technikaffine Menschen waren begeistert von dem digitalen Tool, nachdem sie sich darauf eingelassen hatten. Viele schätzten die Zoom-Funktion, mit der sie sich die Informationen und Fragen vergrößern können." – Thomas Schneider, Leiter Produkt Management bei x-tention

Von der Dateneingabe zur klinikweiten Datennutzung

Die Aufklärungssoftware E-ConsentPro von Thieme Compliance und die Orchestra eHealth Suite von x-tention, eine IT-Gesamtlösung für Kliniken und andere Einrichtungen im Gesundheitswesen, bildeten den Ausgangspunkt für das gemeinsame Entwicklungsvorhaben. Durch die Integration beider Produkte sollte ausgehend von der Patientenaufnahme die Basis für eine nahtlose Prozesssteuerung gelegt werden.

Was heißt das konkret? Im Rahmen der Patientenaufnahme werden zahlreiche Daten erhoben, wie zum Beispiel Identifikations- und Anamnesedaten. Der Behandlungsvertrag umfasst zudem die Behandlungseinwilligung der Patient*innen. Die Einwilligung in Wahlleistungen dokumentiert deren Zustimmung zu optionalen Services, wie die Nutzung eines Einzelzimmers oder die Inanspruchnahme spezifischer Behandlungen. Mittels der Einwilligung zum Entlassmanagement entscheiden die Patient*innen über die Weitergabe medizinischer Informationen an nachgelagerte Einrichtungen, etwa Reha-Kliniken. Und an Universitätskliniken regelt der sogenannte Broad Consent die Verwendung pseudonymisierter Patientendaten für Forschungszwecke.

All diese Dokumente und potenziell noch viele weitere, etwa den Datenschutz betreffend, werden bei der digitalen Patientenaufnahme am Laptop oder Tablet ausgefüllt und rechtssicher digital unterschrieben. Sobald die benötigten Patientendaten gespeichert wurden, sind sie in der gesamten Klinik auf allen Stationsrechnern abrufbar. Ärzt*innen, Therapeut*innen, Pflegekräfte, Verwaltungspersonal und sogar das Kantinenpersonal können gezielt auf die Informationen, die für ihren Aufgabenbereich relevant sind, zugreifen und sich individuell auf die Patient*innen einstellen.

So erfährt etwa die Chirurgin bereits vor dem Aufklärungsgespräch, dass der Patient einen Herzschrittmacher trägt, und kann im Arzt-Patienten-Gespräch gut vorbereitet auf die Implikationen eingehen. Das Pflegepersonal auf der Entbindungsstation ist frühzeitig über den Wunsch der Eltern nach einem Familienzimmer informiert und sorgt dafür, dass dieses zur Verfügung steht. Die Küche weiß von der Nussallergie einer Patientin und richtet die Menüplanung entsprechend aus. Das Verwaltungspersonal profitiert, indem es Leistungen effizient und korrekt abrechnet. Dem gesamten Klinikpersonal wird ermöglicht, Patient*innen vorausschauend und verantwortungsvoll auf ihrer Patient Journey zu begleiten.


Standards definiert und Interoperabilität sichergestellt

Ein gemeinsames Expertenteam von Thieme Compliance und x-tention entwickelte eine entsprechende Lösung, die bereits in zwei Kliniken pilotiert wurde. Die Beteiligten folgten dabei einem iterativen Prozess: „Im engen Austausch mit den Klinikverantwortlichen haben wir jede aufkommende Frage und jeden Hinweis als wertvollen Baustein auf dem Weg zu einer praxistauglichen, stabilen Lösung betrachtet“, sagt Dr. Ralf Brandner, Geschäftsführer von x-tention.

Ganz wesentlich war hierbei etwa die Definition von Standards. Für die Schnittstellen wählte das Expertenteam den Standard FHIR: „Da dieser zum Start unseres Projekts noch nicht perfekt ausgereift war, ergänzten wir ihn durch eigene Komponenten, um einen zuverlässigen Datentransfer zu ermöglichen. Inzwischen ist der FHIR-Standard ausgereift und international etabliert. Die Systeme haben wir an diesen neuen Stand angepasst“, schildert Thomas Schneider.

Die Programmierung interoperabler Datenströme sei ebenfalls eine zentrale Aufgabe gewesen: „Auf dem Bildschirm sieht der Anwender einleuchtende Begriffe und Formulierungen. Doch im Hintergrund waren dafür umfangreiche und komplexe Programmierungsprozesse notwendig. Denn die Systeme müssen die Daten nicht nur sicher und zuverlässig austauschen, sondern die Eingaben auch verstehen, gegebenenfalls übersetzen und den Anwender*innen korrekt und für sie nutzbar anzeigen können“, erklärt Schneider.

Erleichterungen für Klinikpersonal und Patient*innen

Nachdem sämtliche Voraussetzungen für die integrierte Lösung geschaffen worden waren, testeten Ärzt*innen, Pflegekräfte und Verwaltungsmitarbeitende der Kliniken wie auch Patient*innen den digitalen Workflow: von der Patientenaufnahme mit der Eingabe der Daten auf dem Tablet, über die Planung von Aufenthalt und Behandlung durch das pflegende und ärztliche Personal mithilfe der Daten bis zur Abrechnung durch die Verwaltung.

Alle Beteiligten berichteten von einer spürbaren Arbeitserleichterung und schnelleren Prozessen. Anstelle von mehrfachen Papierausdrucken ist maximal ein Ausdruck für eine Patientenkopie nötig – falls das Dokument nicht ohnehin per E-Mail verschickt wird. Das Problem verlegter Dokumente und derer langwierigen Suche ist passé, denn alle am Versorgungsprozess Beteiligten haben über die Stationsrechner und -tablets jederzeit Zugriff auf die Patientendaten. So sehen Ärzt*innen und Pflegende mit einem Klick die Anamnesedaten, während die Verwaltung die für die Abrechnung von Vertragsleistungen relevanten Daten parat hat.

Die Patient*innen waren ebenfalls rasch vertraut mit der Erfassung ihrer Daten am Tablet: „Auch ältere, wenig technikaffine Menschen waren begeistert von dem digitalen Tool, nachdem sie sich darauf eingelassen hatten. Viele schätzten die Zoom-Funktion, mit der sie sich die Informationen und Fragen vergrößern können“, erläutert Alexander Wahl.

Komfortable Anamnese im häuslichen Umfeld

Im ersten Schritt wurde die Erfassung der Patientendaten zu Beginn des Klinikaufenthaltes digitalisiert. Nun machen sich die Kooperationspartner daran, das Tool für den Prozessstart bereits vor dem Klinikaufenthalt weiterzuentwickeln. Klinik und Patient*innen tauschen dann die relevanten Informationen und Daten schon im Vorfeld aus. Für Patient*innen bedeutet das, dass sie sich in Ruhe zu Hause mit den erforderlichen Daten und Angaben auseinandersetzen können.

„Oftmals sind Patient*innen in der Klinik gestresst. Ihnen entfallen dann bestimmte Dinge, etwa ob sie bestimmte Allergien haben oder wann die letzte Röntgenuntersuchung war. Füllen sie die Formulare digital zu Hause aus, haben sie keinen Zeitdruck und können Bezugspersonen um Rat fragen“, erklärt Brandner. Die notwendigen Klinikdokumente werden direkt zu Hause ausgefüllt und per Knopfdruck an die Klinik übermittelt. Der Klinik liegen damit vorab alle wichtigen Daten und Unterlagen vor, sodass Wartezeiten bei der Aufnahme entfallen und der Versorgungsprozess frühzeitig individuell geplant werden kann.

Die vielen positiven Effekte der digitalen Patientenaufnahme zeigen: Kollaborative Partnerschaften forcieren wegweisende Lösungen, die die Patientenversorgung nachhaltig verbessern und das Klinikpersonal deutlich entlasten können. „Gemeinsam können wir sehr viel mehr erreichen“, ist Brandner überzeugt. „Unser gemeinsames Entwicklungsprojekt ist der beste Beleg dafür.“ Partnerschaften sind und bleiben für uns ein strategischer Eckpfeiler, vor allem, wenn unterschiedliche Kompetenzen aufeinandertreffen, die sich ergänzen, und dadurch ein entscheidendes Problem in der Gesundheitsversorgung gelöst wird“, resümiert auch Wahl. Der Weg ist also geebnet für weitere kooperative Meilensteine – für eine bessere Medizin und mehr Gesundheit im Leben.

Dr. André Gärisch, freier Autor im Auftrag von Thieme Communications

x-tention

„IT with care“, dafür steht x-tention. Wir harmonisieren und integrieren unterschiedliche IT-Systeme im Gesundheitswesen, damit sich unsere Kunden ganz auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. An 16 Standorten unterstützen fast 800 Mitarbeitende der x-tention Unternehmensgruppe unsere Kunden erfolgreich in den Bereichen Vernetzung, Interoperabilität, Patientenportale, Cybersecurity, Datenschutz und Managed Services.

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Thieme Compliance

Thieme Compliance unterstützt Informations-, Kommunikations- und Dokumentationsprozesse rund um Anamnese, Aufnahme und Patientenaufklärung. Mit maßgeschneiderten digitalen Lösungen und Services ermöglicht die Thieme Tochter durchgängige, digital gestützte Workflows. Diese Innovationen tragen erheblich zur Entlastung des medizinischen Fachpersonals bei. Mit Aufklärungsinhalten, die über 30 Fachgebiete abdecken, steht Thieme Compliance für hohe Qualität und Aktualität. Über 400 medizinische Autor*innen, Redakteur*innen, Jurist*innen und Produktentwickler*innen bilden zusammen mit einem starken Partnernetzwerk die Grundlage für einen signifikanten Beitrag zur Digitalisierung im Gesundheitswesen.

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