Krankenhausreform nach Regierungswechsel

Das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) soll die Qualität medizinischer Versorgung verbessern, indem Kompetenzen gebündelt und Kooperationen gefördert werden. Der Dreh- und Angelpunkt der strukturellen Neugestaltung der Krankenhauslandschaft sind die sogenannten Leistungsgruppen: Nur wer eine medizinische Leistung mit ausreichender Erfahrung und Häufigkeit erbringt, erhält die entsprechende Leistungsgruppe zugeteilt und kann die Leistung abrechnen. Zugleich soll das Gesetz die flächendeckende Grundversorgung sicherstellen.

Die Leistungsgruppen und somit die medizinischen Schwerpunkte der Häuser können und müssen teils schon jetzt beantragt werden, obwohl zum Beispiel interdisziplinäre Fragestellungen und gegenseitige Abhängigkeiten in der Behandlung noch nicht geklärt sind. Klinikentscheider*innen stehen vor der Herausforderung, trotz der bestehenden Unsicherheit Entscheidungen zu treffen, die die Ausrichtung des Hauses verankern und dessen Fortbestehen sichern. Das Whitepaper bietet fundierte Analysen, praktische Handlungsimpulse und Erfahrungen aus der Praxis.

Strategische Erfolgsfaktoren identifizieren

So stellen Matthias Borchers und Patrick Scheunemann von der Managementberatung Borchers & Kollegen dar, wie Kliniken eine medizinische Strategie entwickeln können, die auf Qualität, Wirtschaftlichkeit und regionale Bedarfsanalysen abgestimmt ist. Wichtige Faktoren dabei sind zum Beispiel demografische Entwicklungen oder die fortschreitende Ambulantisierung. Fallzahlprognosen sind ebenso elementar wie die Frage der Systemrelevanz eines Hauses. Wie genau können strategische Erfolgsfaktoren identifiziert werden und wie komme ich von den Leistungsgruppen zum Standortkonzept? Zahlreiche Grafiken zeigen die konkreten Schritte auf.

Regionale Kooperationen und eine gezielte Patientensteuerung können Systemrelevanz und Wirtschaftlichkeit eines Hauses stärken. Beiträge von Expert*innen aus Beratung und Praxis analysieren die dazu relevanten strategischen Optionen. Einblick in seine praktischen Erfahrungen gibt Karl-Josef Laumann, Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen aus dem „Pilot“-Bundesland und deckt dabei weiteren Handlungsbedarf vonseiten der Bundesregierung auf. Beiträge zum Krankenhausbau und zur Sicht der Krankenkassen runden den Blick ab.

Der Tenor aller Beitragenden: Die Reform ist enorm komplex und wird langfristige Auswirkungen auf nahezu alle Aspekte der Gesundheitsversorgung haben. Deshalb sind eine gute strategische Positionierung jeder Einrichtung und die enge Zusammenarbeit aller im Gesundheitswesen beteiligten Akteure elementar.