Ärzt*innen bei Thieme

Dr. med. Siegfried Steindl, Senior Vice President Medicine

Steindl

„Als Arzt bei Thieme...

trage ich mit meinem Wissen dazu bei, den Berufsalltag von Ärzt*innen zu erleichtern und ihnen mehr Freiraum für die Arbeit mit den Patient*innen zu verschaffen.“

Dr. Siegfried Steindl - Netzwerker und Stratege

Bereits während des Medizinstudiums war Siegfried Steindl klar, dass ihn der Umgang mit Menschen begeistert. Er liebt es, im Team zu arbeiten und Menschen zu überzeugen. Er denkt und handelt gerne wirtschaftlich und verfügt über ein „leidenschaftliches Entwickler-Gen“, wie er es selbst nennt. Deshalb schloss er an sein Medizinstudium ein betriebswirtschaftliches Studium an und arbeitete parallel dazu in einem Pharmaunternehmen. 2005 kam er als Programmbereichsleiter zu Thieme. Inzwischen ist er Verlagsleiter Medizin und entwickelt mit seinem Team passgenaue Produkte und Lösungen für Medizinstudierende und Ärzt*innen. Die intensive Kontaktpflege zu Kund*innen, Autor*innen, Herausgeber*innen und medizinischen Fachgesellschaften bildet die Basis für sein Wirken. Wir haben Dr. Steindl gefragt, warum er als Mediziner bei Thieme arbeitet.

Herr Dr. Steindl, Sie haben Medizin studiert. Was war zu Beginn Ihres Studiums Ihr Berufsziel?

Dr. Siefried Steindl: Am Anfang hatte ich mir offen gesagt noch gar nicht viele Gedanken über mein späteres Berufsziel gemacht. Als ich meinen Zivildienst beim Roten Kreuz geleistet habe, musste ich feststellen, dass ich zu wenig über Gesundheit und Krankheit weiß. Deshalb habe ich begonnen, parallel dazu in Wien und später in Graz Medizin zu studieren. Anfangs dachte ich, dass ich nach dem an österreichischen Universitäten damals üblichen „Knochenkolloquium“ sowieso wieder aufhören würde. Das sogenannte „Kno-Ko“ war ein Kreuzerltest, bei dem man alle Knochen und Bänder des Körpers benennen und deren Funktion erklären musste. Der Test lief gut, das Erlernen der Strukturen hat Spaß gemacht und ich habe das Studium fortgesetzt.

Die Medizin ist ein faszinierendes Fach, deshalb habe ich das Studium auch gewählt. Doch am Ende des Studiums habe ich zwei Dinge festgestellt: Ich arbeite gerne im Team. Im Krankenhaus war die Zusammenarbeit jedoch nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Außerdem habe ich gemerkt, dass ich auch ein Zahlenmensch bin, der gerne verkauft. Das gab für mich den Ausschlag, ganz bewusst einen anderen Weg einzuschlagen, um meine Interessen und Fähigkeiten optimal einbringen zu können. Es war mir aber trotzdem immer klar, dass dieser alternative Weg mit Medizin zu tun haben sollte. Ich habe deshalb ein Zweitstudium zum „Master of Business Administration“ (MBA) mit der Fachrichtung Pharmamanagement begonnen und parallel dazu bei einem pharmazeutischen Unternehmen als Produktmanager gearbeitet.

Wie sind Sie zu Thieme gekommen?

Steindl: Im August 2005 wurde ich angesprochen. Von selbst wäre ich wohl nicht auf die Idee gekommen, mit meinen Vorkenntnissen in einem Verlag zu arbeiten. Dabei passe ich mit meinem Studium und meinen Begabungen sehr gut zu einem medizinischen Fachverlag – das war mir aber vorher nicht bewusst.

Ich wurde als Programmbereichsleiter für die Fachgebiete Radiologie, Pädiatrie, HNO und Zahnmedizin eingestellt. Ich habe mich um das Management „meiner“ Fächer und um Programmstruktur und -ausrichtung gekümmert. Dafür habe ich Kund*innenfeedback eingeholt, um aus erster Hand zu erfahren, was Ärzt*innen von unseren Angeboten halten, was sie an ihnen schätzen, aber auch, was sie sich wünschen. Davon ausgehend habe ich mit meinem Team bestehende Produkte verbessert und natürlich auch neue Ideen entwickelt.

Was hat Sie damals dazu bewogen, zu Thieme zu wechseln?

Steindl: Die Aufgaben, die ich übernehmen sollte, waren und sind einfach spannend: Als Bereichsleiter war es meine Aufgabe, die Produkte und Leistungen für „meine“ Fächer so zu entwickeln, dass Ärzt*innen damit ihre Arbeit noch besser machen können. Es ist aber gleichermaßen wichtig, sich unabhängig vom einzelnen Projekt und Produkt einen Blick auf den gesamten Programmbereich zu erarbeiten. Man muss sich die Zeit nehmen, darüber nachzudenken, welche Produkte und Dienstleistungen Ärzt*innen künftig, also zum Beispiel in drei bis fünf Jahren, benötigen. Das war für mich eine sehr spannende Aufgabe – ich habe mir schon immer gerne Neues überlegt und Innovationen entwickelt.

Außerdem haben mir die Menschen gefallen, die ich bei Thieme getroffen habe. Schon meine Bewerbungsphase war sehr angenehm, denn ich durfte damals viele Kolleginnen und Kollegen kennenlernen und habe gemerkt, dass der Umgang miteinander und die Art der Zusammenarbeit hier sehr gut zu mir passen.

Ich bin von Haus aus ein „Vernetzungs-Typ“. Ich gehe gerne auf Menschen zu, knüpfe Kontakte und erarbeite vieles im Dialog. Als Bereichsleiter war es unter anderem meine Aufgabe, ein berufliches Netzwerk nach innen und außen aufzubauen und die Kontakte zu den Kolleg*innen im Haus, zu Autor*innen, Herausgeber*innen, Gesellschaften und Verbänden zu pflegen. Das kam mir sehr entgegen.

Welche beruflichen Stationen haben Sie bei Thieme seitdem durchlaufen?

Steindl: Der erste große Meilenstein war für mich das sogenannte E-Business-Projekt. Ich habe schon immer ein Faible für „technischen Wahnsinn“ und elektronische Produkte. Es ging darum, Ideen für digitale Wissensangebote zu entwickeln, die Ärzt*innen bei der Patient*innenversorgung ganz unmittelbar unterstützen. Aus diesem Projekt ist unter anderem die Idee zur Radiologie-Bilddatenbank RadBase entstanden, die dann in meinem Verlagsbereich umgesetzt wurde. Ich bin im Rahmen dieses Projektes vielen spannenden Menschen begegnet und habe eine große Aufbruchsstimmung im Unternehmen gespürt. Das hat mich einmal mehr überzeugt, dass ich bei Thieme richtig bin.

Im Jahr 2009 habe ich dann die Verantwortung für einen weiteren Verlagsbereich übernommen und war ab da auch für die Fächer Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie zuständig.

Seit April 2016 verantworte ich als Verlagsleiter Medizin die Weiterentwicklung sämtlicher Angebote für Ärzt*innen und Medizinstudierende.

Was ist Ihnen als Verlagsleiter besonders wichtig?

Steindl: Meine wichtigste und alles entscheidende Aufgabe als Verlagsleiter ist es, Sparringspartner für meine Mitarbeiter*innen zu sein, um gemeinsam mit ihnen aus dem Unternehmen einen starken digitalen Player zu machen. Wir gestalten den digitalen Wandel, den wir auch in der Medizin und im Gesundheitswesen erleben, aktiv mit – und zwar mit Inhalten und Lösungen, die wir aus den bestehenden Produkten oder aus komplett neuen Ideen heraus entwickeln.

Wichtig ist für mich, den Blick für den Einzelnen nicht zu verlieren. Ich möchte erkennen, wer besondere Talente hat, und ihm/ihr dabei helfen, diese zu entwickeln, so dass sie dem Unternehmen zugutekommen. Dafür schaffe ich als Verlagsleiter im besten Fall Prozesse und Projekte, bei denen diese speziellen Fähigkeiten gezielt eingesetzt und optimiert werden können.

Zentral ist für mich aber auch die strategische Arbeit; im Großen wie im Kleinen: Gemeinsam mit der Geschäftsleitung und den anderen Verlags- und Bereichsleiter*innen denke ich darüber nach, wie wir uns als Unternehmen weiterentwickeln und was wir als Thieme Gruppe erreichen wollen. Mich beschäftigt aber auch, gemeinsam mit meinem Team, die Positionierung jedes einzelnen Produktes.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit bei Thieme besonders?

Steindl: Unsere Produkte! In der Kategorie medizinische Fachinformation sind wir top. Ich glaube stark an das, was wir leisten, und stehe voll und ganz hinter jedem einzelnen Buch, jeder Fachzeitschrift, jeder Datenbank und jedem Online-Portal.

Es macht mir Spaß zu überlegen, welches Produkt, welche Lösung für verschiedene Zielgruppen sinnvoll ist. Ich tausche mich gerne mit Ärzt*innen, Pflegekräften, Therapeut*innen oder Manager*innen im Krankenhaus aus: Was braucht ihr? Was vereinfacht euren Arbeitsalltag? Die Digitalisierung hilft uns in diesem Zusammenhang enorm. Denn wir haben heute viel mehr Möglichkeiten, Informationen und Lösungen so bereitzustellen, dass sie ganz unmittelbar die Arbeit der Ärzt*innen und anderer Akteur*innen im Gesundheitswesen spürbar erleichtern.

Darüber hinaus ist es extrem spannend für mich, mit den Besten der Besten aus der Medizinbranche zusammenarbeiten zu können. In meinem beruflichen Netzwerk sind die schlauesten und innovativsten Mediziner*innen im deutschsprachigen Raum vereint. Dass ich sie treffen und mit ihnen arbeiten darf, ist toll und ein Privileg!

Auch intern ist der intensive Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen mein tägliches Highlight. Bei Thieme arbeiten viele interessante und kluge Menschen. Die Gespräche mit ihnen motivieren mich und machen mich stolz, Teil dieses Teams zu sein.

Was macht Thieme für Sie besonders?

Steindl: Aus meiner Zeit als Produktmanager in der Pharmaindustrie war ich es gewohnt, viele Stunden warten zu müssen, bis ein Arzt oder eine Ärztin Zeit für ein Gespräch mit mir hatte. Als ich dann zu Thieme kam, habe ich schnell gemerkt: Thieme öffnet Türen. Ich musste plötzlich nicht mehr warten, weil die Ärzt*innen mit uns zusammenarbeiten möchten. Für solch ein Unternehmen zu arbeiten, macht richtig Spaß!

Zudem funktioniert Thieme als Familienunternehmen auf eine ganz besondere Art und Weise. Das Augenmerk liegt auf dem langfristigen Unternehmenserfolg. Die Grundlage dafür sind sehr hohe ethische und menschliche Werte. Auch der Umgang mit Mitarbeiter*innen ist hier, meiner Meinung nach, ein anderer als zum Beispiel in manchen unpersönlichen Konzernen: Ich hatte von Anfang an das Gefühl, man setzt Vertrauen in mich, in das, was ich mache. Ich kann offen und ehrlich meine Meinung sagen. Das wird gefördert und zugelassen.

Vermissen Sie die Klinik oder die Patient*innen?

Steindl: Ein ganz klares Nein. Ich habe ein Grundinteresse an sämtlichen Themen rund um Medizin und Gesundheit, aber das kann ich bei Thieme genauso ausleben, wie als praktizierender Mediziner. Der Reiz des Studiums lag für mich immer im Empathischen, der Begegnung mit Menschen. Diese Kontakte habe ich hier ebenfalls. Es macht mir Spaß, meine ärztliche Expertise einzubringen und gemeinsam mit den Besten, Ideen in Printprodukte und Softwarelösungen mit Nutzwert zu verwandeln.

Das Interview führte Bettina Ziegler

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